Sonntag, 16. November 2014

Ohne Euch

Ich glaube es war im Sportunterricht als der Anruf kam. Ich war 15. Es kann aber auch sein, dass es ganz anders war. Aber 15 war ich , das stimmt.

Das war der Tag an dem sie von uns ging. Und sie fehlt mir bis heute. Sie ging ganz einfach ohne Abschied, ohne Vorwarnung. Auf dem weg zum Friseur viel sie einfach um. Ich lebe nun länger ohne meine Großmutter als mit. Und sie fehlt mir jeden Tag.

Ein paar Jahre später ging auch er hinterher. Viel später als wir alle dachten. Es war wie ein sehr langer Abschied und machte es dennoch nicht einfacher. Das Lied was man bei seiner Trauerfeier spielte kann ich bis heute nicht hören obwohl es weit über zehn Jahre her ist. Ich verlasse den Raum , weil ich nicht daran denken kann.

Wenn ich an Euch denke , dann von weit weg und wie mit einem Schleier belegt. Weil ich mich kaum näher dran wagen kann , ohne das es mir das Herz bricht.

Ich habe nur ein Bild eines Fotografen von Euch in der Wohnung. Da schaut Ihr in die Kameras und es ist ein eher starres Bild. Damit kann ich leben. Als ich gestern bei meinen Eltern alte Fotoalben durchblätterte und Euch Weihnachten zusammen auf dem Sofa sitzen sah,glücklich und lachend bei Eurer Familie, sprach ich nach langer Zeit aus,was mich seit Jahren jeden Tag begleitet :

Ich vermisse meine Großeltern!

Samstag, 8. November 2014

Ärgerlich

Ich kann mich über alles ärgern.

Langsame Autofahrer. Rote Ampeln.

Platz im Zug besetzt. Keine Heizung an.

Kaffeemaschine geht nicht. Büro ist kalt.

Arbeitskollegen. Arbeitsaufträge.

Post. Den Postboten.

Behörden. Behördenmitarbeiter.

Schlange beim Einkaufen. Supermarktmitarbeiter.

Fernsehprogramm. Die GEZ.

Vorschriften. Gesetze. Dinge für die es keine Vorschriften gibt.

Flöhe bei Katzen. Mittel gegen Flöhe.

Menschen die unfreundlich sind. Menschen die ich nicht kenne.

Am meisten aber ärgert mich, dass ich mich über belanglose und nicht änderbare Dinge ärgere.

Das ist wirklich ärgerlich.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Das Bauchgefühl

Manchmal ist es einfach da. Dieses Gefühl, was sich kaum beschreiben lässt und sicher auch viele als Spinnerei bezeichnen. Ab und an da ist es so, dass Gedanken, Träume, Spinnereien im Kopf Wirklichkeit werden. Manchmal haben Menschen mir dann schon gesagt "das ist aber gruselig". Manchmal waren diese "Zufälle" sogar so krass, dass ich mich vor mir selbst gruselte.
So träume ich neulich, mein Freund sagt "meine Probezeit ist vorbei" und ich "wurdest du gekündigt?" und er "nein, ich habe einen Festvertrag". Am gleichen Tag war es geschehen. Solche Dinge meine ich. Immer und immer wieder in meinem Leben. Manchmal monatelang gar nichts. Oder ich bin zu beschäftigt um es überhaupt zu merken. Da es zumeist positive Dinge waren, kann ich eigentlich nicht klagen. Ich erschrecke mich immer ein bisschen vor mir selbst, aber letztendlich warum und weshalb das alles so eintrifft...interessiert doch gar nicht mehr.
Viel mehr Sorgen macht mir dieses andere Bauchgefühl. Wenn man weiß, dass etwas ist oder sein wird. Wenn man grundlos von unglaublicher Traurigkeit erfüllt wird und nicht weiß warum. Wenn man sich Sorgen macht um jeden und alles - obwohl es keinen Grund gibt.
Heute Nacht lag meine "alte" Katze die gesamte Nacht neben meinem Kopf auf meinem Kissen. Das macht sie so gut wie nie und da ich mich nachts viel hin und her werfe, geht sie für gewöhnlich eh irgendwann. Aber heute Nacht blieb sie. Ich hatte dann heute keinen schlechten Tag. Einiges geschafft, viel bewegt, viel gelacht. Alles ok soweit. Und ganz plötzlich kam diese starke unbegründete Sorge. Ich wollte eigentlich sofort in unserem Familienchat alle fragen, ob es ihnen gut geht. Aber warum andere noch mit verrückt machen. Das schlechte Gefühl, die bedrückende Traurigkeit wurde von mal zu mal stärker und ließ und lässt sich einfach nicht erklären.
Zu Hause angekommen und (nach Katzen versorgen, Essen kochen und essen) auf dem Sofa sitzend, war es auch meine liebe Katze, die sofort den Weg zu mir suchte. Kratzte an meiner Strickjacke rum um ihren Platz darin zu finden und legte sich sofort ganz eng wieder zu mir. Ebenso wie ich meinem Bauchgefühl trauen kann, weiß ich auch nach 10 Jahren wie sie sich verhält, wenn etwas nicht stimmt.
Und so kann ich nur hoffen, dass ich mich täusche mit meinem Gefühl. Oder mir einfach nur was quer sitzt....

Mittwoch, 27. August 2014

Zwei Seelen

Vor zehn Jahren bist du zu mir gekommen. Für uns beide eher unfreiwillig. Ich wusste nicht, ob ich dich je mögen werde. Allerdings schafften wir es mit der Zeit zusammen zu leben. Der Umbruch kam aber drei Jahre später,als wir fortan nur noch zu zweit lebten. Da entstand unsere enge und wortlose Verbindung. Heute verstehen wir uns blind. Wir haben unseren Rhythmus, unser Fühlen aufeinander abgestimmt und manchmal ist mir,als lebe mein Wesen einfach in dir weiter. Der Gedanke dich irgendwann einmal gehen lassen zu müssen,bricht mir schon jetzt mein Herz. Du bringst Ruhe in mein Leben und wenn ich dich anschaue,wie du auch in den größten Krisen erstmal auf meinen Schoß krabbelst,dich einrollst und schläfst,zeigt mir,wie man das Leben wirklich nehmen muss.
Vor knapp einem Jahr fanden wir uns an der Absperrung im Tierheim. So einer wie du sollte es eigentlich gar nicht werden. Dann standest du da,ich sagte "Hallo" und du "Mau" und ab da wusste ich,Du gehörst zu uns. Unsere Herzen hast du im Sturm erobert. Jedenfalls die Menschlichen. Aber auch bei ihr gibst du dir viel Mühe und nimmst ihr Knurren und Fauchen mit traurigen Blicken hin. Manchmal bist du noch unglaublich schlecht erzogen,klaust ganze Hähnchen aus dem Mülleimer, Essen von unseren Tellern und gehst über Tisch und Bänke. Dabei bist du aber so süß,dass man dir nur sofort verzeihen kann. Das du uns sofort folgst wenn wir schlafen gehen, morgens im Bad wachst wenn man sich fertig macht und immer hörst wenn man dich ruft entschädigt sowieso für alles. Schön,das du da bist.

Dienstag, 5. August 2014

Zur süßen Abwechslung...

...gerade frisch gekochte Blaubeer/Johannisbeermarmelade

Wenn nichts gut genug ist...

Ich hatte mal eine Freundin, die mir zu unserem "Abschied" sagte, ich solle mich endlich mit dem zufrieden geben, was ich habe und nicht immer weiter suchen. Seit dieser Satz vor ein paar Jahren viel, habe ich immer wieder darüber nachgedacht. Ich habe überlegt, ob sie recht hat und ob ich es einfach mal gut sein lassen muss. Es gab Momente im Leben, da habe ich ihr geglaubt. Aber wenn ich mal ganz ehrlich in mich hinein horche, dann weiß ich, dass dies für mich nicht der Lebensweg ist.

Ein weiteres Beispiel ist ein Mann, der mir mal im Leben begegnete. Der sagte, "ich mache weiter wie bisher. Das ist ok so. Nicht mehr, nicht weniger." Ich fragte ihn, warum er immer mit einer 3 in seinem Leben zufrieden sein will? Warum er nicht mehr will vom Leben als einfach nur "ok". Es kostete ihn zu viel Mühe. Zu viel Schmerz, Arbeit, zu viel Veränderung. Um so mehr ich also über diese Begegnungen nachdachte (die Beiden waren ja weiß Gott nicht die einzigen, die so ihr Leben gestalteten), um so mehr wusste ich, dass es nicht mein Leben ist. Mein Leben war einmal (eigentlich sogar öfter) fast vorbei. Kurze Zeit später das meines Bruders. Seitdem weiß ich, dass ich alles von meinem Leben verlangen kann und auch werde. Es kann so schnell vorbei sein, dass ich mich nicht einem "ok" abfinden werde. Dieser Mann damals sagte, "bei dir ist immer alles schwarz oder weiß. dabei gibt es doch noch die Grautöne dazwischen. Das reicht doch auch". Wieder einer, der sagte, gib dich einfach zufrieden. Hab keine Träume und Wünsche.

Genaugenommen sagen dir diese Menschen, du musst ruhig sein, wenn du eine schöne Wohnung hast und einen Job. Einen netten Freund und eine Familie. Du bist gesund und muss nicht hungern. Und ich weiß diese Dinge sehr wohl zu schätzen - sehr sogar. Ja, natürlich. Es gibt so viele Menschen, denen es viel schlechter geht. Das steht außer Frage. Aber leben muss ich ja nun mal mein Leben und kein anders.

Und wenn ich meine Wohnung gerade blöd finde (es kommt übrigens Wasser durchs Dach...ich habe also durchaus Gründe) und meinen Job zwar mag, aber es nichts ist, was mich wirklich erfüllt und wenn ich gerade mal wieder denke: Stopp mal! So sollte das alles aber irgendwie nicht sein. Ich bin weit von dem Mensch entfernt, der ich eigentlich bin und sein will. Ja dann habe ich auch das Recht, mal alles wieder für nicht gut genug zu befinden und wirklich nicht zufrieden zu sein. (Und ich bin mir sicher, viele empfinden ähnlich, wenn sie in sich hineinhorchen...auch wenn es nicht jeder laut aussprechen mag)

Mittwoch, 30. Juli 2014

Die Sache mit der Entspannung

Um in meinem Urlaub (den ich zu Hause verbringe) ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen zu lassen, hatte ich heute neben einigen Arztterminen in diesen zwei Wochen auch einen Termin zur Wellnessmassage. Da ich mich immer sehr schwer damit tue mich zu entspannen, suche ich ständig nach Möglichkeiten meine ständig ratternde Rübe mal auszuschalten.

Das Kosmetikstudio wirklich schön und gepflegt, auch die Masseurin super nett.  Ich hatte gleich die Ganzkörpermassage gebucht, in der Hoffnung in ihr die totale Entspannung zu finden.

Die Masseurin gibt sich wirklich alle Mühe und macht ihren Job gut.  Ich liege auf der bequemen Liege, leise Musik läuft im Hintergrund.  Mir ist angenehm warm.  Das Öl tut gut.  Ich denke 'Ja, hm... bin schon ganz entspannt...Ah ja. Da am Fuß, da habe ich diese fiese Blase. Warum ich auch bei dem langen Fußmarsch die neuen Schuhe angezogen habe. Alles nur weil das Auto in der Werkstatt war. Blöde Bremsen... Halt! Ich wollte mich doch entspannen! ! Jetzt aber... Ah ja. Arme.  Das tut wirklich immer gut. Warum macht sie nicht die Hände? Das mag ich am meisten...Nagut.  Dann halt keine Hände. Dabei sind die vom ganzen Schreiben immer ganz unentspannt. Alles wegen der Arbeit.  Völlig unentspannt... Moment mal!  Schon wieder nicht mit den Gedanken bei der Entspannung...Jetzt aber. Der Bauch. Reagiert sofort als sie anfängt.  Klar, der hats auch nicht leicht. Diese Nahrungsmittelallergie nervt total. Hätte die Pizza halt gestern nicht essen sollen. Was koche ich überhaupt heute? ... Oh man!  Schon wieder völlig vom Thema weg. Jetzt konzentriere ich mich aber wirklich mal auf die Entspannungsmassage... Nun macht sie den Rücken.  Gut macht sie das. Aber was soll das Haarnetz? Bestimmt haben sich schon Frauen beschwert, dass Öl an ihre Haare gekommen ist.  Die Masseurin hats auch nicht leicht im Job...

Hach, es geht doch nix über nen total entspannten Tag.




Freitag, 11. Juli 2014

Ernten was man sät

Ich stehe generell hinter meinen Entscheidungen, trage die Konsequenzen.

Dennoch bin ich nun in eine Lebenslage, in ein Alter gekommen, da muss ich mir doch leider eingestehen, dass ich bestimmte Entscheidungen in meiner Vergangenheit nicht und niemals hätte treffen sollen.

Da meine Erfahrung leider aber auch gezeigt hat wie schnell das Leben vorbei sein kann, bin ich grundsätzlich immer noch der Auffassung im Jetzt zu leben.

Traurig macht mich daran, dass manche Entscheidungen nicht nur den Moment oder einige Zeit danach beeinflussen, sondern ein ganzes Leben ändern, die Lebensplanung umwerfen und Träume platzen lassen können.

Und was mich daran wohl am meisten ärgert ist, dass ich nicht mal jemanden die Schuld daran geben könnte, da ich einfach nur das ernte, was ich vor langer Zeit mal gesät habe...

Mittwoch, 9. Juli 2014

Preis-Leistung

In einigen Bereichen stimmt manchmal das Preis-Leistungsverhältnis nicht.
Ab und zu ist das auch mit dem Leben so.
Z.b. bei der Arbeit ( das kennt sicher jeder) oder in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Oft gleicht sich vieles aus.
Aber es gibt Tage/Wochen/Zeiten da geht mir das miese Verhältnis zwischen geben und bekommen übelst auf die Nerven...

Montag, 9. Juni 2014

Familienbande

Ich kann es gar nicht oft genug sagen:

Mit einer Familie wie meiner ist man einfach gesegnet.

Wir sind wie ein perfekt in einander gesetztes Puzzle.  Und wenn wir z.B. wie an diesem wunderbaren Tag gestern einfach nur zusammen abhängen von jung bis ganz alt (sorry Oma :-*), dann verschwinden mal kurz alle Sorgen und Probleme.

Große Liebe ♡

Donnerstag, 29. Mai 2014

Vater Vater

Einer der wenigen wichtigen Menschen im Leben.

Fast alles was ich weiß oder kann, habe ich von ihm.

Noch heute rufe ich bei jeder Frage meinen Papa an. Vielleicht sollte ich mit Mitte 30 langsam damit aufhören, aber es geht doch nichts über den Rat eines Vaters. Meiner gibt auch keine ungefragten Ratschläge.  Er schweigt wenn er merkt das man nichts hören will, aber er ist immer da, wenn man ihn braucht.

Ich wünsche mir, dass du gut auf dich aufpasst Papa, damit ich noch lange auf dich zählen kann.

Ich liebe dich!

Tochter Tochter

Samstag, 10. Mai 2014

Mutter Mutter

Ich kann mich immer blind verlassen.  Auf Hilfe, meist auch auf Verständnis.
Man mag sagen, das ist ja selbstverständlich - bei einer Mama. Aber nein, ich habe leider sehen können, dass es nicht bei jedem so ist.  Mütter können ihren Kindern schlimme Dinge antun. Es beginnt schon damit sein Kind immer klein und schlecht zu machen und nie stolz zu sein.
Deshalb ist es wohl nicht selbstverständlich, dass ich meine Familie immer als meine besten Freunde sehen werde.  Das es für mich natürlich ist mit meiner Mutter über alle Themen zu reden. Das wir nicht nur zu Familienfeiern zusammen sind, sondern auch zusammen feiern und leben.

Das ich der mutige Mensch werden konnte, der ich jetzt bin, verdanke ich vor allem auch der Mama.
Selbst bei jeder unsinnigen Entscheidung stand sie hinter mir.
Bei jedem grossen Schritt hat sie nie nur einen Zweifel durchscheinen lassen.

Sich sicher sein zu können, das Mama immer hinter einem steht und immer da ist, ist wohl so ziemlich das beruhigendste Gefühl was es gibt.

I ♡ you

Tochter Tochter

Donnerstag, 8. Mai 2014

All die hässlichen Dinge

Macht, verletzter Stolz, Eifersucht und all die anderen menschlichen Emotionen bringen Menschen dazu unüberlegte, hässliche Dinge zu tun.
Und so kommt es, dass jemand aus verletztem Stolz Unwahrheiten verbreitet, jemand versucht seine Macht auszuspielen gegen den vermeintlich Schwächeren.

Mir ist das so fremd, dass mein Kopf bei diesen Aktionen einfach nicht mit kommt. Und die Gestalt der Menschen zeigt sich dann in seiner hässlichsten aller Fratzen.

Kurz kommen mir dann furchtbar böse Gedanken. Da ich aber vor längerer Zeit beschlossen hatte auf mein Karma zu achten, halte ich es wie Laotse.  Der sagt nämlich: "Sei nicht traurig.  Lass den Dingen ihren Lauf.  Am Ende werden die Dummen und Schlechten immer besiegt! "


Montag, 7. April 2014

Die Mutigen

Um diese Zeit vor nunmehr zwei Jahren habe ich meinen Umbruch in ein neues Leben beschlossen. Ich kündigte meinen sicheren und spießigen Beamtenjob, um neu in etwas ganz Unbekanntes zu starten.

Über einen kleinen Umweg kam ich zu der Firma, in der ich jetzt bald zwei Jahre meine Kraft täglich aufs Neue einbringen kann. Ich habe auf diesem Weg eine Menge neuer Leute kennengelernt, ich habe Freunde gefunden, Wegbegleiter und bin auch auf Menschen getroffen, dessen Wesen ich so noch nie vorher kennengelernt habe und denen ich auch nie zugeneigt sein werde. Aber auch das gehört dazu.

Wenn ich an Tagen wie heute nach Hause komme - Montage, die mich schaffen als wären sie eine ganze Woche - beginne ich zu überlegen, ob es richtig ist was ich tue. Aber diesen Gedanken kann ich gar nicht weiter denken. Diese Entscheidung vor zwei Jahren diesen Lebensabschnitt (vor allem mit all dem, was er so mit sich brachte) zu beenden, habe ich nie bereut. Nicht einen Tag, nicht mal eine Stunde.

Es hat mich kaum etwas im Leben so erleichtert und so entspannt, wie diese Entscheidung zu treffen. Und das ich es nie bereue, bestärkt mich immer wieder aufs neue.

Von dem Tag an dem ich gekündigt habe bis zu meinem letzten Arbeitstag habe ich im Auto auf dem Weg zur Arbeit immer wieder dieses Lied gehört

http://youtu.be/AzqiPvGrkTo

Als es gerade im Auto lief auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause, rief es wieder dieses Gefühl der Freiheit in mir hoch.

Und ich weiß: Den Mutigen, denen wachsen Flügel

Samstag, 1. März 2014

Tick Tack

Ja. Ich bin 34. Das meine "biologische Uhr" leise tickt, das weiß ich selbst. Sollte ich es einmal vergessen, weist mein Vater mich ab und an mal darauf hin...will er doch so gern Opa werden. Ich nehme an, der Keller steht schon voll mit Kinderspielzeug. Oder eine liebe Freundin, die zum Geburtstag nicht nur "Alles Liebe" schreibt, sonder auch "Mach Kinder". Das kann ich auch soweit noch mit einem Schmunzeln hinnehmen. Meines Alters bin ich mir bewusst.

Neulich allerdings geschah folgendes:

Der Doc meines Vertrauens schaut mich immer wieder skeptisch an. Fragt "Kinderwunsch?". Ich antworte ein deutliches (dachte ich jedenfalls) "bestimmt, irgendwann" und trat damit eine Welle von Unmöglichkeiten los.
 Kaum mehr auf das eigentliche Thema meines Besuches konzentriert, rief der Doc immer nur noch aus: "Folsäure!! Sie müssen Folsäure nehmen! Wenn Sie jetzt (äh jetzt?) die Pille absetzen, fangen Sie gleich mit Folsäure an. Ich schreib ihnen das mal auf". Ich lehnte dankend ab, meinte, den Zettel würde ich doch in all den Monaten eh verlegen, bis es soweit wäre. Der Zettel steckt nun in meiner Handtasche.

 Er hält seine Hand hoch in einem Winkel, so dass die eine Seite steil nach ganz tief unten zeigt. Er sagt: "Die Chance, die sinkt immer mehr, um so älter Sie werden...." Ich nicke und starre die chancenlose Hand an.

 Doc weiter: "Ich kann Ihnen tolle Geschichten zum Kinderwunsch erzählen.... Wissen Sie, auch in meinem Bekanntenkreis waren viele Frauen die wollten Kinder. Der Kerl aber nicht und so haben sie gewartet und gewartet. Dann waren sie Anfang 40, der Kerl ist abgehauen und hat ne 26-jährige geschwängert.... Sie sollten mit Ihrem Freund jetzt mal ein ernstes Gespräch führen. Fahren sie nach Hause und sagen Sie ihm, dass Sie Kinder wollen..." Ich - langsam ziemlich irritiert und auch schon leicht deprimiert: "Wir sind uns einig, aber ein bisschen warten wir noch".

 Doc gelangt an seinen "Höhepunkt" (wobei mir die Wortwahl in Anbetracht des Themas falsch erscheint): "Blut. Wir nehmen Ihnen jetzt Blut ab. Es gibt da diesen Müller-irgendwas-Test, da können wir nachweisen, wie gut Ihre Eierstöcke funktionieren... (an dieser Stelle springt Doc schon fast euphorisch aus seinem Sessel hoch um die Spritze zu holen)." Ich lehne dankend ab. Doc: "Dann können wir genau sehen, wie gut es klappen wird mit Ihrer Schwangerschaft. Das zeigt wie viel Power die Eierstöcke haben". Ich lehne wieder dankend ab und Blicke schon ängstlich zur Tür.

 Zum Abschluss erklärt er mir noch wann genau meiner nächster Eisprung in welchem Eierstock ist. Klar, wir müssen auf Nummer sicher gehen.

Im Grunde kann ich wahrscheinlich froh sein. Die letzte Konsequenz wäre wohl gewesen, dass der Doc sagt: "Wissen Sie, bevor noch mehr Zeit verstreicht, am Besten mache ich es Ihnen jetzt sofort selbst, dann kann nichts schief gehen."

Donnerstag, 20. Februar 2014

Die miese Friese - oder als Edward mit den Scherenhänden Wirklichkeit wurde

Immer wenn ich kribbelig werde und meine Seele sich nach Veränderung sehnt, beginne ich mit einem Friseurbesuch. Das geht immer am schnellsten und beruhigt mein inneres Drängen...jedenfalls für kurze Zeit.

Beim letzten Mal ging dieser Versuch allerdings nach hinten los. Mein "Mut" immer wieder auch neue Läden auszuprobieren wurde diesmal mit einem verschnittenen Haarschnitt "belohnt". Manch einer mag sagen, es sind doch nur Haare und sie wachsen wieder (manch einer hat es sogar gesagt ;-) ), aber zum Einen sieht es wirklich bescheiden aus und zum Anderen war es ja mein Ziel mich besser zu fühlen, etwas zu verändern.

Ok, verändert ist es jetzt. Und zwar so, dass man es nicht mehr rückgängig machen kann. Die Farbe lies sich noch einigermaßen retten, aber ab ist nun mal ab.

Die ersten Tage dachte ich noch, mit der Zeit werde ich mich daran gewöhnen und ich muss nur erstmal ausprobieren wie ich die Haare unterschiedlich stylen kann. Aber nein, es bleibt dabei. Bei jedem Blick in den Spiegel könnte ich das Schreien und auch das Heulen kriegen. So schlimm hat es wirklich noch keiner verbockt.

Eine Kollegin beschrieb ihren letzten Friseurbesuch sehr treffend: "...es fühlte sich an, als ob Edward mit den Scherenhänden durch meine Haare schneidet...".

Mir bleibt nun nur diese miese Friese mit "Würde" zu tragen, so lange, bis man es endlich wieder Frisur nennen kann.

...irgendwas ist halt immer...

Donnerstag, 30. Januar 2014

Big Brother - i love you

Liebe.  Ich liebe meine Eltern.  Weil sie ganz besonders sind.  Ich liebe natürlich meinen Liebsten, der Beste, den es gibt.  Ich liebe meine Großeltern, auch besonders die, die nicht mehr bei uns sind. Ich liebe den 'neuen' Teil unserer Familie, weil Mutter und Sohn so herrliches Chaos mit sich brachten.  Meine beiden Katzen... wie könnte man auch nicht.

Aber es gibt auch eine Liebe, die kann - wahrscheinlich ebenso wie Mutterliebe - nur verstehen, wer sich in gleicher Lage befindet.

Einen Bruder zu haben ist wahrscheinlich so ziemlich das Größte und Beste, was einem passieren kann. Einen Bruder wie ich zu haben - unbeschreiblich.

Mit keinem anderen Menschen kann ich so gut kommunizieren ohne ein Wort zu sprechen wie mit ihm. Und gemeinsame Tiefschläge in unseren Leben haben das Gefühl noch verstärkt, das uns ewig verbindet, egal wie oft wir uns sehen.

In diesem Sinne - Big Brother, i love you