Dienstag, 5. August 2014

Wenn nichts gut genug ist...

Ich hatte mal eine Freundin, die mir zu unserem "Abschied" sagte, ich solle mich endlich mit dem zufrieden geben, was ich habe und nicht immer weiter suchen. Seit dieser Satz vor ein paar Jahren viel, habe ich immer wieder darüber nachgedacht. Ich habe überlegt, ob sie recht hat und ob ich es einfach mal gut sein lassen muss. Es gab Momente im Leben, da habe ich ihr geglaubt. Aber wenn ich mal ganz ehrlich in mich hinein horche, dann weiß ich, dass dies für mich nicht der Lebensweg ist.

Ein weiteres Beispiel ist ein Mann, der mir mal im Leben begegnete. Der sagte, "ich mache weiter wie bisher. Das ist ok so. Nicht mehr, nicht weniger." Ich fragte ihn, warum er immer mit einer 3 in seinem Leben zufrieden sein will? Warum er nicht mehr will vom Leben als einfach nur "ok". Es kostete ihn zu viel Mühe. Zu viel Schmerz, Arbeit, zu viel Veränderung. Um so mehr ich also über diese Begegnungen nachdachte (die Beiden waren ja weiß Gott nicht die einzigen, die so ihr Leben gestalteten), um so mehr wusste ich, dass es nicht mein Leben ist. Mein Leben war einmal (eigentlich sogar öfter) fast vorbei. Kurze Zeit später das meines Bruders. Seitdem weiß ich, dass ich alles von meinem Leben verlangen kann und auch werde. Es kann so schnell vorbei sein, dass ich mich nicht einem "ok" abfinden werde. Dieser Mann damals sagte, "bei dir ist immer alles schwarz oder weiß. dabei gibt es doch noch die Grautöne dazwischen. Das reicht doch auch". Wieder einer, der sagte, gib dich einfach zufrieden. Hab keine Träume und Wünsche.

Genaugenommen sagen dir diese Menschen, du musst ruhig sein, wenn du eine schöne Wohnung hast und einen Job. Einen netten Freund und eine Familie. Du bist gesund und muss nicht hungern. Und ich weiß diese Dinge sehr wohl zu schätzen - sehr sogar. Ja, natürlich. Es gibt so viele Menschen, denen es viel schlechter geht. Das steht außer Frage. Aber leben muss ich ja nun mal mein Leben und kein anders.

Und wenn ich meine Wohnung gerade blöd finde (es kommt übrigens Wasser durchs Dach...ich habe also durchaus Gründe) und meinen Job zwar mag, aber es nichts ist, was mich wirklich erfüllt und wenn ich gerade mal wieder denke: Stopp mal! So sollte das alles aber irgendwie nicht sein. Ich bin weit von dem Mensch entfernt, der ich eigentlich bin und sein will. Ja dann habe ich auch das Recht, mal alles wieder für nicht gut genug zu befinden und wirklich nicht zufrieden zu sein. (Und ich bin mir sicher, viele empfinden ähnlich, wenn sie in sich hineinhorchen...auch wenn es nicht jeder laut aussprechen mag)

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