Mittwoch, 27. August 2014

Zwei Seelen

Vor zehn Jahren bist du zu mir gekommen. Für uns beide eher unfreiwillig. Ich wusste nicht, ob ich dich je mögen werde. Allerdings schafften wir es mit der Zeit zusammen zu leben. Der Umbruch kam aber drei Jahre später,als wir fortan nur noch zu zweit lebten. Da entstand unsere enge und wortlose Verbindung. Heute verstehen wir uns blind. Wir haben unseren Rhythmus, unser Fühlen aufeinander abgestimmt und manchmal ist mir,als lebe mein Wesen einfach in dir weiter. Der Gedanke dich irgendwann einmal gehen lassen zu müssen,bricht mir schon jetzt mein Herz. Du bringst Ruhe in mein Leben und wenn ich dich anschaue,wie du auch in den größten Krisen erstmal auf meinen Schoß krabbelst,dich einrollst und schläfst,zeigt mir,wie man das Leben wirklich nehmen muss.
Vor knapp einem Jahr fanden wir uns an der Absperrung im Tierheim. So einer wie du sollte es eigentlich gar nicht werden. Dann standest du da,ich sagte "Hallo" und du "Mau" und ab da wusste ich,Du gehörst zu uns. Unsere Herzen hast du im Sturm erobert. Jedenfalls die Menschlichen. Aber auch bei ihr gibst du dir viel Mühe und nimmst ihr Knurren und Fauchen mit traurigen Blicken hin. Manchmal bist du noch unglaublich schlecht erzogen,klaust ganze Hähnchen aus dem Mülleimer, Essen von unseren Tellern und gehst über Tisch und Bänke. Dabei bist du aber so süß,dass man dir nur sofort verzeihen kann. Das du uns sofort folgst wenn wir schlafen gehen, morgens im Bad wachst wenn man sich fertig macht und immer hörst wenn man dich ruft entschädigt sowieso für alles. Schön,das du da bist.

Dienstag, 5. August 2014

Zur süßen Abwechslung...

...gerade frisch gekochte Blaubeer/Johannisbeermarmelade

Wenn nichts gut genug ist...

Ich hatte mal eine Freundin, die mir zu unserem "Abschied" sagte, ich solle mich endlich mit dem zufrieden geben, was ich habe und nicht immer weiter suchen. Seit dieser Satz vor ein paar Jahren viel, habe ich immer wieder darüber nachgedacht. Ich habe überlegt, ob sie recht hat und ob ich es einfach mal gut sein lassen muss. Es gab Momente im Leben, da habe ich ihr geglaubt. Aber wenn ich mal ganz ehrlich in mich hinein horche, dann weiß ich, dass dies für mich nicht der Lebensweg ist.

Ein weiteres Beispiel ist ein Mann, der mir mal im Leben begegnete. Der sagte, "ich mache weiter wie bisher. Das ist ok so. Nicht mehr, nicht weniger." Ich fragte ihn, warum er immer mit einer 3 in seinem Leben zufrieden sein will? Warum er nicht mehr will vom Leben als einfach nur "ok". Es kostete ihn zu viel Mühe. Zu viel Schmerz, Arbeit, zu viel Veränderung. Um so mehr ich also über diese Begegnungen nachdachte (die Beiden waren ja weiß Gott nicht die einzigen, die so ihr Leben gestalteten), um so mehr wusste ich, dass es nicht mein Leben ist. Mein Leben war einmal (eigentlich sogar öfter) fast vorbei. Kurze Zeit später das meines Bruders. Seitdem weiß ich, dass ich alles von meinem Leben verlangen kann und auch werde. Es kann so schnell vorbei sein, dass ich mich nicht einem "ok" abfinden werde. Dieser Mann damals sagte, "bei dir ist immer alles schwarz oder weiß. dabei gibt es doch noch die Grautöne dazwischen. Das reicht doch auch". Wieder einer, der sagte, gib dich einfach zufrieden. Hab keine Träume und Wünsche.

Genaugenommen sagen dir diese Menschen, du musst ruhig sein, wenn du eine schöne Wohnung hast und einen Job. Einen netten Freund und eine Familie. Du bist gesund und muss nicht hungern. Und ich weiß diese Dinge sehr wohl zu schätzen - sehr sogar. Ja, natürlich. Es gibt so viele Menschen, denen es viel schlechter geht. Das steht außer Frage. Aber leben muss ich ja nun mal mein Leben und kein anders.

Und wenn ich meine Wohnung gerade blöd finde (es kommt übrigens Wasser durchs Dach...ich habe also durchaus Gründe) und meinen Job zwar mag, aber es nichts ist, was mich wirklich erfüllt und wenn ich gerade mal wieder denke: Stopp mal! So sollte das alles aber irgendwie nicht sein. Ich bin weit von dem Mensch entfernt, der ich eigentlich bin und sein will. Ja dann habe ich auch das Recht, mal alles wieder für nicht gut genug zu befinden und wirklich nicht zufrieden zu sein. (Und ich bin mir sicher, viele empfinden ähnlich, wenn sie in sich hineinhorchen...auch wenn es nicht jeder laut aussprechen mag)