Mittwoch, 11. November 2020

Wenn die Party vorbei ist...

 Ein Kind zu haben,  hat mich in der letzten Zeit auch auf einmal dazu gebracht, über den Tod nachzudenken. Das habe ich bisher nie viel.  Nicht über den eigenen jedenfalls und wenn,  war das nie mit Ängsten oder so verbunden.  

Wenn ich jetzt darüber nachdenke,  dass meine Zeit hier endlich ist und ich mittlerweile auch schon eine gehörige Zeit meines Lebens hier verweilt habe,  schnürt es mir tatsächlich den Hals zu und ich fürchte mich vor dem Moment,  wenn ich gehen muss.  

Denn auf einmal habe ich das Gefühl gar nicht richtig gelebt zu haben.  Die Zeit nicht ausgenutzt zu haben,  zu ihrem besten.  Verschwendet mit dummen Zeug und den "falschen" Menschen.  Vertan mit nichts tun und abwarten.  Zu viel gejammert und zu wenig in die Hand genommen.  Nicht das Beste aus allem heraus geholt.  

Und dann beklemmt es mich,  dass für all das eigentlich gar nicht mehr genug Zeit ist. Und dann.... ist man weg und nichts davon,  kann man nachholen oder zurück spulen oder noch einmal machen, anders machen. 

Und ich frage mich warum.  Warum sind wir oft nicht glücklich oder finden uns mit den Dingen ab, wie sie sind.  Warum leben wir mit Menschen,  die da sind, aber nicht da sein sollten und nicht mit denen die wir wirklich lieben.  Warum streiten wir um Kleinigkeiten und ziehen uns an verschiedenen Meinungen hoch.  Warum behandeln wir uns nicht so gut wie wir es alle verdient hätten.  

Vielleicht ist es nicht nur das Mutter sein,  das diese Gedanken hervor bringt. Vielleicht ist es auch diese ganze Lage seit Monaten, die,  bei allem Verständnis,  auch immer das leise Gefühl hinterlässt,  dass man ein bisschen seines (normalen) Lebens "beraubt" wird.  

Vielleicht findet sich eine Lösung dafür,  für das Leben,  bis die Party vorbei ist...