Freitag, 12. Februar 2016

Ich packe meine Truhe...

...verschnüre sie gut und vergrabe sie im Keller.

So gehe ich mit meinen Sorgen um. Mit Gedanken, die mich irgendwann zu sehr quälen. Mit Problemen, die unabänderlich sind.

Man könnte das Verdrängung nennen. Ich nenne es Lebensrettung.

Wenn ich merke, dass ich mich in dieser fiesen Spirale befinde, in der sich die Gedanken und Sorgen immer und immer wieder um sich selbst drehen. So lange, bis sie dich völlig gefangen halten und ein klares denken nicht mehr zulassen.... dann nehme ich gedanklich meine Sorgen und blöden Gedanken und sperre sie in eine Holztruhe. Diese verschnüre ich gut mit einer großen Metallkette, gehe in den Keller und grabe ein tiefes Loch. Darin vergrabe ich die Kiste mit den fiesen Gedanken....

Manchmal, da schafft es ein Gedanke zu entkommen. Manchmal sogar, schaue ich noch mal kurz in die Truhe und probiere den einen Gedanken neu zu denken. Betrachte ihn noch mal von allen Seiten, fühle noch mal in ihn hinein. Wenn ich aber merke, dass der Gedanke mich wieder an diesen Punkt bringt, werfe ich ihn zurück in die Truhe und buddel das Loch diesmal sicherheitshalber noch ein bisschen tiefer...

Letztendlich müssen wir weitermachen. Oder aufgeben. Aber das ist nicht drin. Und zum weitermachen ist es manchmal notwendig, einige Dinge zu vergraben. Weil man sich im Kreise dreht, weil man nie eine Antwort bekommen wird, weil es sich nicht ändern lässt.

Und dann steigt man aus dem Keller, schmeißt die Schaufel beiseite, klopft sich den Dreck von der Hose und .... macht weiter....

Des Menschen größtes Verdienst bleibt wohl, wenn er die Umstände soviel als möglich bestimmt und sich so wenig als möglich von ihnen bestimmen lässt. 
[Johann Wolfgang von Goethe]


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